Ein Gegner mit vielen Fragezeichen

VfB Oldenburg spielt am Sonntag bei Werder Bremen II
Artikel vom 31. Oktober 2025
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Oldenburg/fs. Die Bremer Woche des VfB Oldenburg geht in die zweite Runde. Nach dem Spiel gegen den Bremer SV wartet am Sonntag, um 14 Uhr, auf Platz 11 des Weserstadions Werder Bremen II auf die Blauen. Ein Gegner, der neben viel spielerischem Potenzial auch einige Rätsel aufgibt.
Der Gegner: Die Nachwuchsprofis von Werder Bremen II sind derzeit Tabellenneunter. Fünf Siegen stehen drei Unentschieden und sieben Niederlagen gegenüber. Mit einem Durchschnittsalter von knapp 22 Jahren zählt der Kader zu den jüngeren in der Regionalliga. Die vergangene Saison beendete der damalige Aufsteiger auf Platz vier. Zumindest im oberen Tabellendrittel dürften die Bremer eigentlich auch in dieser Saison mitspielen, doch es mangelt an Konstanz.
Die Saison: Der bisherige Saisonverlauf ist geprägt von Höhen und Tiefen, was sicherlich auch auf das Alter der Mannschaft von Trainer Christian Brand zurückzuführen ist. Neben wenigen älteren Führungsspielern setzt Werder relativ konsequent auf jüngere Talente, die nicht nur aus dem eigenen Leistungszentrum stammen. Leistungsschwankungen nehmen die Verantwortlichen dabei in Kauf und deren hat die Mannschaft einige durchlaufen. Einem 1:5 zum Auftakt gegen Weiche Flensburg folgten Siege über St. Pauli II und Schöningen. Konstanz allerdings fehlt. Einem 6:2 über Lohne folgte ein 0:6 gegen Meppen. Auf deutliche Siege über den VfB Lübeck und beim Bremer SV folgten zuletzt drei Niederlagen mit 4:13 Toren.
Der Trainer: Christian Brand, der als junger Profi auch für den VfB Oldenburg gespielt hat, arbeitet seit mittlerweile sieben Jahren im Nachwuchs des SV Werder. Anfänglich war er für die U17 zuständig, später folgte die U19, Brand war zudem Co- und Interimstrainer der Profis und im Mai 2023 hat er die zweite Mannschaft übernommen. Der 53-jährige gilt als taktisch flexibel, lässt seine Mannschaft mal im klassischen 4-4-2, aber auch im 4-2-3-1 oder 4-3-3 spielen.
Die Führungsspieler: Vor allem drei Routiniers rücken bei der Kaderbetrachtung in den Mittelpunkt. Im Tor steht immer mal wieder ein alter Bekannt, Sebastian Mielitz. Der mittlerweile 36-Jährige hat in dieser Saison 14 Spiele absolviert und es wäre keine Überraschung, sollte „Miele“ auch gegen seinen ehemaligen Verein auflaufen. Unverzichtbar ist Timo Röcker. Der 31-Jährige ist eigentlich Innenverteidiger, spielt im Bremer System aber im Mittelfeld und das überaus effektiv. Röcker ist mit acht Treffern bester Torschütze seiner Mannschaft. Diese Rolle hatte man eigentlich Christian Stark zugetraut. Der 27-Jährige kam im Sommer von Teutonia Ottensen an die Weser, kam bislang in 13 Spielen zum Einsatz und erzielte zwei Tore. Zuletzt plagte sich der Angreifer mit einer Verletzung, deshalb ist offen, ob er gegen den VfB dabei ist.
Die Fragezeichen: Neben der Frage, ob Christian Stark dabei sein wird, ist auch offen, wer Princewill Mbock ersetzt. Der Angreifer war zuletzt in Topform, traf in den vergangenen vier Spielen gleich viermal, ehe er im Spiel beim SSV Jeddeloh II mit Gelbrot vom Platz geflogen ist. Zudem war das Spiel im Ammerland auch für Rechtsverteidiger Ole Schulz vorzeitig zuende. Er wurde verletzt ausgewechselt, auch sein Einsatz gegen den VfB ist fraglich.
Die Aufstellung: Eine Prognose, wer am Sonntag in der Startelf des SVW stehen wird, fällt schwer. Der Kader bietet viele Möglichkeiten, aber auch einige Fragezeichen, gerade mit Blick auf die Angeschlagenen. Im Tor war in fünf der letzten sechs Spiele der erst 18-jährige Stefan Smarkalev erste Wahl. In der Abwehr würde ein Vertreter für Schulz gesucht, sollte der ausfallen. Zentral könnte Mick Schmetgans und Mats Heitmann auflaufen, alternativ bietet sich Paul Bellmann an. Links ist meist Paul Wagner erste Wahl, der mit einem Alter von 22 Jahren der älteste Akteur aus diesem Quartett ist.
Im Mittelfeld gibt Cimo Röcker den Takt vor. Während er das Offensivspiel bestimmt, ist der 18-jährige Wesley Adeh für den defensiveren Part im Zentrum zuständig. Dennis Lütke-Frie und Dominik Kasper wären weitere Spieler für die Zentrale. Eher auf der offensiven Außenbahn kommt David Igboanugo zum Einsatz.
Offen ist, wer einen Ausfall von Christian Stark kompensieren könnte. Gut möglich, dass Werder den einen oder anderen Profi abstellt, weil die Bundesliga-Mannschaft bereits am Samstag in Mainz spielt. Keke Topp, zuletzt mit wenig Einsatzzeit in der Bundesliga, war für die Jungsprofis gegen den VfB Lübeck am Ball.
Die Historie: Zwei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage lautet die jüngere Bilanz der Spiele zwischen den beiden Nachbarn. In der vergangenen Saison siegten die Oldenburger an der Weser mit 2:1.
Der VfB: Die Oldenburger fahren durchaus mit Selbstbewusstsein nach Bremen. Zwar ärgerten sich die Oldenburger über das 2:2 gegen den Bremer SV, nicht zuletzt, weil sie gleich dreimal Pfosten oder Latte trafen, doch die Form stimmt. Bis zu 500 Fans werden den VfB begleiten und sicherlich für Heimspiel-Atmosphäre sorgen. Offen ist, ob und welche Änderungen in der Startelf Dario Fossi vornehmen wird. Seit Dienstag hat die Mannschaft täglich trainiert und sich gezielt auf das Nachbarschaftsduell vorbereitet.
Die Fan-Informationen: Das Stadion öffnet um 12.30 Uhr. Tickets kosten zwischen 8/4 Euro (Stehplatz/ermäßigt) und 15/10 Euro (Sitzplatz/ermäßigt). Alle weiteren Informationen gibt es hier: https://www.vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen
