VfB Oldenburg erwartet Altona 93

Oldenburger bangen um Knystock und Hoffrogge

Artikel vom 25. August 2025

Der Vorbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Altona 93 ist zurück. Nicht nur die Fußballtraditionalisten haben sich gefreut, dass die Schwarz-Weiß-Roten aus Hamburg sich in der Aufstiegsrunde durchgesetzt haben. Der AFC ist einer der ältesten Fußballvereine in Deutschland, war jahrelang Teil der höchsten Ligen und erfreut sich auch heute noch einer ebenso großen, wie lautstarken Fanszene. Kurzum, Altona hat das Potenzial, um die Regionalliga zu bereichern. Am Mittwoch, um 18.30 Uhr, können sich die Oldenburger davon überzeugen.

    Der Gegner: Altona 93 zählte über Jahrzehnte zu den sportlichen Schwergewichten im Norden. Zugegeben, das ist schon einige Jahre her und doch hat sich ein Hauch des Glanzes der Vergangenheit gehalten, Stichwort Tradition. Die Schwarz-Weiß-Roten sind im Hamburger Fußball die Nummer drei, hinter dem HSV und dem FC St. Pauli. Das hat nicht allein sportliche Gründe, sondern ist unzweifelhaft auch mit der ebenso kreativen, wie motivierten Fanszene des AFC zu tun. In dieser Saison konnten die Verantwortlichen im Durchschnitt fast 2.800 Fans bei den Heimspielen in der altehrwürdigen Adolf-Jäger-Kampfbahn begrüßen. Mehr Zuschauerinnen und Zuschauer kommen nur zum SV Meppen, bei Kickers Emden, dem VfB Lübeck und zum VfB Oldenburg.

    Die Bilanz: Vier Spiele, fünf Punkte, nur eine Niederlage, der Start in die neue Saison ist dem Aufsteiger durchaus gelungen. Schon der Auftakt ließ aufhorchen, denn Altona setzte mit einem 2:1-Sieg über Eintracht Norderstedt ein erstes Ausrufezeichen. Dass die Mannschaft im folgenden Spiel beim SSV Jeddeloh II eine 2:1-Führung verspielte und am Ende mit 2:3 unterlag, ist zu verkraften. Immerhin sind die Ammerländer Tabellenführer. Wie gut der Aufsteiger kicken kann, sollte der SV Meppen erfahren, der einen Kraftakt brauchte, um aus einem 1:4-Rückstand noch ein 4:4 zu machen. Ganz vielleicht mag man beim AFC das 1:1 gegen den Bremer SV als Enttäuschung betrachten, denn der Punkt wurde teuer bezahlt. Gleich zwei Spieler kassierten einen Platzverweis und werden im Marschwegstadion nur zuschauen dürfen.

    Der Trainer: FC St. Pauli, Hannover 96, VfL Bochum, Hansa Rostock. Andreas Bergmann kennt sich aus mit Traditionsvereinen. Jahrelang arbeitete der heute 66-Jährige im Profifußball, ehe er sich im Juni 2020 dazu entschieden hat, seine Karriere beim AFC fortzusetzen. Seine Entscheidung sollte sich für den Stadtteilclub als Glücksfall erweisen. Mit seiner ganzen Routine, sicherlich auch mit seinem Netzwerk, entwickelte Bergmann eine Spitzenmannschaft. Gleich zweimal führte er Altona zum Titel in der Hamburg-Liga und in dieser Saison über die Relegation zurück in die Viertklassigkeit.

    Die Leistungsträger: Es sind eher nicht die großen, überregional bekannten Namen, die man im Kader des Altonaer Fußball Clubs findet. Gleichwohl ist es den Verantwortlichen gelungen, ein starkes Kollektiv zu formen. Die Mannschaft ist der Star, möchte man meinen und doch hat der eine oder andere Kicker unstreitig viel Talent. Das gilt etwa für Gianluca Przondziono. Der technisch starke Mittelfeldspieler ist in der dritten Saison für den AFC am Ball und nicht mehr wegzudenken. In der Oberliga war der 25-Jährige nicht nur Taktgeber für die Offensive, sondern zählte mit 14 Toren und 11 Vorlagen zu den besten Scorern seiner Mannschaft. Daran knüpft er scheinbar nahtlos an, denn in den ersten vier Saisonspiele hat er zweimal getroffen und ein Tor vorbereitet.
    Mit Rasmus Tobinski hat der AFC zudem einen Angreifer, der nicht nur aufgrund seiner 1,90 Meter Länger auffällt. Der schnelle und wuchtige Mittelstürmer ist zweikampf- und abschlussstark. 52 Treffer und 19 Vorlagen in 69 Spielen machen deutlich, dass der 27-Jährige für den AFC wohl unverzichtbar ist.

    Die Taktik: Trainer Andreas Bergmann lässt gerne im 4-2-3-1 agieren, seine Mannschaft kann aber auch im 3-5-2 auflaufen. Mehrheit nominierte er in dieser Saison vor Torhüter Dennis Lohmann eine Viererkette mit Moritz Grosche rechts und Stephan Wemakor links. Zentral verteidigen meist Gideon Baur und Denis Hasan Yilmaz, der im Spiel beim VfB allerdings aufgrund einer Gelbrot-Sperre fehlen wird. Seine Aufgaben könnten Michael Ambroisus oder Emmanuel Ntsiakoh übernehmen.
    Im Mittelfeld wird der passende Partner von Gianluca Przondziono gesucht. Gut möglich, dass hier Tayfun Can und Nils Brüning, aus Norderstedt gekommen, nominiert werden. Max Düwel und Lesley Karchau wiederum würden die Außenbahnen übernehmen und zentral stürmt Rasmus Tobinski.  

    Der VfB: Die Oldenburger wollen natürlich ihre Erfolgsgeschichte fortführen. Vier Siege in Serie haben das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt, zumal die Mannschaft taktisch und kämpferisch ebenso überzeugen konnte, wie mit ihren spielerischen Fähigkeiten. Der Sieg beim HSV hätte durchaus noch höher ausfallen können, denn die Oldenburger ließen einige gute Chancen ungenutzt. Das allerdings ist auch der einzige Vorwurf, den Trainer Dario Fossi seinen Spielern machen könnte.
    Offen bleibt, wie der Kader am Mittwoch aussehen wird. Bereits in Hamburg reagierte der Trainer mit insgesamt fünf Wechseln auf die noch folgenden Spiele dieser Woche und hatte sicherlich auch im Hinterkopf, dass mit Nico Knystock und Willem Hoffrogge zwei Spieler verletzt passen mussten. Wann die Beiden wieder ins Training einsteigen, ist offen.

    Die Gäste-Info: Der VfB Oldenburg bietet Gästen aus Altona die Möglichkeit, in Block H gemeinsam zu stehen. Der Eintritt ist ab 17 Uhr über Eingang West möglich.