Jungprofis ohne Heimat

VfB Oldenburg spielt beim FC St. Pauli II in Norderstedt
Artikel vom 12. März 2025
Der Vorbericht wird präsentiert von:
Oldenburg/fs. Nachwuchsförderung wird großgeschrieben im Profifußball. Offiziell. Aus diesem Grund pochen viele Vereine auch darauf, dass ihre zweiten Mannschaften in der Regionalliga oder sogar der 3. Liga spielen sollen. Bei genauerer Betrachtung fällt dann aber oft auf, dass diese Mannschaften nicht immer ganz viel mit Nachwuchs zu tun haben. Der FC St. Pauli II geht einen anderen Weg, spielt mit einer jungen Mannschaft, die eigenen Talenten als Sprungbrett dienen soll. Allein eine sportliche Heimat fehlt den Kiezkickern, deshalb ist der VfB Oldenburg am Freitag, um 19 Uhr einmal mehr in Norderstedt am Ball.
Der Gegner: Mit einem Durchschnittsalter von 21,5 Jahren zählt die zweite Mannschaft des FC St. Pauli zu den jüngsten Mannschaften in der Regionalliga. Lediglich drei Spieler treiben das Alter dabei in die „Höhe“, denn Johann Magnus Kilian Ludwig von Knebel Döberitz (27 Jahre), Maximilian Brauburger (25) und Julian Ulbrich (25) sind die ältesten Kicker im Kader und sollen die junge Riege anführen.
Der Saisonverlauf: Wenig überraschend, unterliegt die junge Mannschaft von Trainer Benny Hoose in ihren Leistungen durchaus Schwankungen. Auf eine 1:4-Niederlage gegen den HSV II folgte etwa ein 4:0-Auswärtssieg bei Holstein Kiel II. Das Tabellenbild, aktuell ist St. Pauli zwölfter, trügt allerdings, denn die Jungsprofis haben zwei Spiele weniger ausgetragen als die unmittelbaren Tabellennachbarn.
Die Form: Die Kiezkicker hatten eine unfreiwillig längere Winterpause. Der Auftakt beim 1. FC Phönix Lübeck wurde abgesagt. Es folgten ein 1:0-Sieg über Kickers Emden, gegen die St. Pauli übrigens auch das Hinspiel schon gewonnen hatte, und ein 0:0 bei Blau Weiß Lohne.
Die Leistungsträger: Als ausgeglichen aufgestellt könnte man den Kader wohl am treffendsten beschreiben und doch dürften die drei „älteren“ Recken durchaus dem Anspruch Leistungsträger nahekommen. Maximilian Braunberger, Außenverteidiger, ist in der Abwehr flexibel einsetzbar und, was drei Treffer dokumentieren, auch torgefährlich. Im Mittelfeld ist Johann von Knebel ein Taktgeber, allerdings fehlte er in den ersten Spielen des Jahres. Vertreten wird er hier durch den erst 19-jährigen Max Herrmann. Offensiv gilt Julian Ulbrich fast als unverzichtbar. Der Mannschaftskapitän ist mit acht Treffern bester Torschütze seiner Mannschaft.
Die Aufstellung: Dreier- oder Viererkette? St. Pauli kann defensiv in beiden Systemen spielen, bevorzugte aber mehrheitlich die Dreierkette mit dem robusten Emil Staugaard (23), der durchaus körperbetont agiert, was durch bereits neun gelbe Karten dokumentiert wird. An seiner Seite agieren oft Lennart Appe und Muhammad Dahaba. Spannend ist die Frage, wer im Tor stehen wird. Zuletzt durfte Ben Voll ran, der zum Bundesligakader zählt. Steht der 24-Jährige nicht zur Verfügung, weil er bei den zeitgleich spielenden Profis im Kader ist, wird Kevin Jendrzej wohl spielen.
Im defensiven Mittelfeld könnten Thieß Mahnel (19 Jahre alt) und Marvin Schmitz (18) erste Wahl sein, alternativ steht Peer Mahncke bereit, der gegen Emden das Vertrauen seines Trainers erhalten hat.
Offensiv ist neben Ulbrich vor allem Romeo Aigbekaen ein Spieler, den die VfB-Abwehr unbedingt auf dem Schirm haben muss. Sechs Tore hat der schnelle Linksaußen bereits erzielt.
Die Heimbilanz: Die Nachwuchsprofis haben innerhalb der Hansestadt keine sportliche Heimat und müssen seit Jahren ins Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion ausweichen. Das mag eine Erklärung dafür sein, dass die Mannschaft dort erst 13 Punkte erspielt hat. Drei Siegen und vier Unentschieden stehen vier Niederlagen bei einem Torverhältnis von 17:25 gegenüber.
Das Hinspiel: Deutlich war es, für den Geschmack von Dario Fossi fast schon zu deutlich, denn beim Debüt des Trainer-Rückkehrers siegten die Blauen mit 4:0. Markus Ziereis, Pascal Richter und Anouar Adam trafen für einen entfesselt aufspielenden VfB Oldenburg.
Der VfB: Neun Spiele sind die Blauen schon ungeschlagen, haben in dieser Zeit 17 Punkte geholt. Und es gibt endlich wieder gute Nachrichten. Patrick Möschl steht wieder im Training und hofft, zeitnah wieder eine Alternative zu sein. Auch Jhonny Peitzmeier und Markus Ziereis, die zuletzt gefehlt haben, trainieren wieder. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Leon Deichmann.
Die Auswärtsinfos: Alles, von der Anfahrtsbeschreibung, über Eintrittspreise bis hin zum Catering gibt es hier: https://www.vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen