Dritte Runde

VfB Oldenburg spielt am Freitagabend bei Kickers Emden

Artikel vom 28. November 2024

Der Vorbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Aller guten Dinge sind drei, behauptet der Volksmund immer mal. Auf geht es also für den VfB Oldenburg, denn am Freitagabend treffen die Blauen zum dritten Mal in dieser Saison auf den BSV Kickers Emden. Ab 19 Uhr dribbeln die Oldenburger in Ostfriesland auf und wollen es diesmal besser machen, als in den zwei vorangegangenen Vergleichen.

    Der Gegner: Im überregionalen Vergleich ist die fußballerische Nummer eins Ostfrieslands relativ jung. 1946 wurden die Kickers gegründet. Seitdem hat der BSV sich die Gunst der Fußballfans am Dollart erspielt, sie dabei aber auch immer mal wieder durch ein Wechselbad der Gefühle geschickt. In Oldenburg kennt man das. Zwischen einem Flirt mit der 2. Liga, Erfolgen in der 3. Liga und einer Insolvenz war vieles dabei, bis hin zum Abstieg in die Landesliga.

    Die Saison: Als Aufsteiger sind die Kickers unstrittig eine positive Bereicherung der Regionalliga. Mehr als 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchen durchschnittlich die Heimspiele der Emder, obwohl die häufiger auswärts als zuhause für Furore sorgen.  Diese Auswärtsstärke, mit immerhin sechs Siegen, ist Grund dafür, dass die Kickers als Tabellenvierter zur Spitzengruppe der Liga zählen.

    Die Macher: Der Emder Erfolg ist eng mit zwei Namen verknüpft. Natürlich muss hier Trainer Stefan Emmerling genannt werden. Der Fußballlehrer, bereits zu längst vergangenen Drittligazeiten am Dollart in der Verantwortung, führte die Mannschaft zurück in die Regionalliga. Das wäre allerdings kaum möglich gewesen, hätte sich der Unternehmer Henning Rießelmann nicht entschlossen, am Dollart wieder für Fußballeuphorie zu sorgen. Zuvor schon bei Blau Weiß Lohne als Trainer erfolgreich, aber im Unfrieden geschieden, hat er den gesamten Verein umgekrempelt. Das Ziel ist klar, die Emder wollen in den Profifußball.

    Die Ehemaligen: Die Kickers als Filiale des VfB Oldenburg zu bezeichnen, ginge sicher zu weit. Gleichwohl ist die Oldenburger Note im Kader eine überaus ausgeprägte. Gleich sieben Spieler haben mehr oder weniger lange das VfB-Trikot getragen. Darüber hinaus tummeln sich auch im Emder Umfeld einige Ehemalige.

    Die Leistungsträger: Emden beeindruckt als starkes Kollektiv und doch gibt es natürlich auch den einen oder anderen Einzelkönner, der überdurchschnittlichen Wert für die Mannschaft hat. Das gilt allen voran für Mannschaftskapitän Tido Steffens. Der 30-Jährige kickte bereits in der Landesliga für die Ostfriesen, hat 260 Spiele für die Emder absolviert, 138 Treffer erzielt und 22 Tore vorbereitet. Er ist fraglos auf dem Weg zur Legende.
    Ähnlich unverzichtbar, wenn auch im Vergleich praktisch noch ein Azubi-Ostfriese, ist Pascal Steinwender. Der ehemalige Oldenburger ist mit seinem Tempo und seiner Abschlussstärke ein Fixpunkt im Offensivspiel. Auch an David Schiller, für seine weiten Einwürfe von der Konkurrenz gefürchtet, führt kein Weg vorbei. Allerdings ist sein Einsatz aufgrund einer Knieverletzung wohl fraglich. In der Defensive wiederum hat sich mit Fabian Herbst ein weiterer ehemaliger Oldenburger fast unverzichtbar gemacht.

    Die Taktik: Der Emder Fußball ist geprägt von viel Leidenschaft. Hoch und weit gibt Sicherheit, heißt es. Bei den Kickers allerdings gibt es viel mehr, nämlich jede Menge Druck auf das gegnerische Tor. Die Emder stehen defensiv kompakt, schalten schnell um und sind bei Standards enorm gefährlich.

    Die Startelf: Hier darf natürlich spekuliert werden, etwa darüber, ob Trainer Stefan Emmerling einer Dreier- oder Viererkette für die Abwehr bevorzugt. Sicher ist, mit Tim-Justin Dietrich ist ein eigentlich gesetzter Innenverteidiger gesperrt, weil er bereits fünf gelbe Karten gesehen hat. Er könnte durch den ehemaligen Jeddeloher Niklas von Aschwege ersetzt werden, die bislang die ganz großen Spielanteile noch nicht hatte.
    Im Tor hat Emmerling zuletzt einen Wechsel vollzogen. An Stelle von Marcel Bergmann durfte Isaak Djokovic beginnen. Der Ex-Oldenburger Moritz Onken muss auf seine nachhaltige Chance im Liga-Alltag bislang noch warten.
    Fabian Herbst innen und Dennis Engel auf der rechten Seite, sind gesetzt. Links könnte Julian Stöhr eine Viererkette komplettieren. Im defensiven Mittelfeld macht Kai Kaissis Meter, assistiert von Janek Siderkiewicz. Marten Schmidt, in Oldenburg überaus wertgeschätzt, durfte bislang zumeist als Einwechselspieler Dienst tun.
    Offensiv könnte neben Steinwender, Steffens und Schiller mit Tobias Steffen ein weiterer ehemaliger Oldenburger am Ball sein, der mit sechs Treffern übrigens bester Torschütze seiner Mannschaft ist.

    Die Niederlagen: Gleich zweimal hatten die Blauen in dieser Saison bereits das Vergnügen mit dem Bezirksrivalen. Nach 90 Minuten hieß es im Pokalspiel 3:3. Im Elfmeterschießen konnte sich der Gast dann durchsetzen. Im Hinspiel machten die Emder es noch besser, fertigten den VfB mit 3:0 verdient ab.

    Die Heimschwäche: Auswärts hui, zuhause naja. Trotz der Wucht, die die Kickers entfachen können, geht auf dem überaus kleinen Platz im Emder Stadion erstaunlich wenig. Bereits fünf Heimspiele haben die Kickers verloren, zuletzt 0:3 gegen Phönix Lübeck.

    Der VfB: Die Oldenburger sind seit fünf Spielen ungeschlagen und wollen ihre Serie natürlich nicht abreißen lassen. Gegen Phönix Lübeck überzeugten die Oldenburger mit viel Leidenschaft, aber über weite Strecken auch spielerisch. Das Selbstvertrauen ist merklich größer geworden, gleichwohl ist klar, dass am Freitagabend ein besonderes Spiel auf den VfB wartet.
    Auf dem vermutlich tiefen Boden und dem sehr kleinen Platz können die Kickers enormen Druck entwickeln. Viel wird davon abhängen, dass beim VfB die Restabsicherung stimmt und dass die Blauen Standards vermeiden können. Auf der anderen Seite darf die Mannschaft sich nicht nur um die Verteidigung des eigenen Tors kümmern, sondern muss offensive Akzente setzen.
    Offen ist derzeit noch, wer Trainer Dario Fossi zur Verfügung stehen wird. Marc Schröder ist aufgrund der fünften gelben Karte gesperrt. Rafael Brand wird aufgrund einer Verletzung des Bänderapparates im Knöchel in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen können und auch der Einsatz von Anouar Adam ist unwahrscheinlich. Dafür ist Nico Knystock fit. Für die vakante Stelle in der Innenverteidigung und auf der Außenbahn stehen Nico Mai und Ermal Pepshi zur Verfügung. Alternativ könnte auch Patrick Möschl wieder nach hinten rücken und rechts offensiv durch Aurel Loubongo vertreten werden.

    Die VfB-Fans: Verlassen können sich die Oldenburger einmal mehr auf lautstarke Unterstützung. Bis zu 600 VfB-Fans werden am Freitagabend in Emden erwartet. Tickets für das Derby gibt es hier: https://www.etix.com/ticket/c/8721D2CFB1A12885A91311CDE628C53D/gast