VfB punktet beim St. Pauli II

Dienstag, 2. Dezember 2025 · 18:30 UhrRegionalliga Nord, 13. Spieltag
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Torschütze Taritas sieht Gelbrot – Chancen ausgelassen

Spielbericht vom 3. Dezember 2025

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    Norderstedt/fs. Der VfB Oldenburg bleibt auch im letzten Auswärtsspiel des Jahres ungeschlagen. Beim FC St. Pauli II reichte ein Treffer von Vjekoslav Taritas aber nicht zum Sieg. Am Ende eines teils turbulenten Spiels hieß es 1:1. Ein Ergebnis, dass den Gastgebern schmeichelte, aber vor allem der mangelnden Effektivität des VfB geschuldet war.

    Dario Fossi hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 0:2 gegen den SV Meppen auf vier Positionen verändert. An Stelle des gesperrten Julian Boccaccio kehrte Drilon Demaj zurück. Darüber hinaus durften Nico Mai, Rafael Brand und Nick Otto beginnen, Leon Deichmann, Aurel Loubongo und Nico Knystock nahmen anfangs auf der Bank Platz.

    Es waren die Gäste, die vor nur 277 Fans, die mehrheitlich den Oldenburgern zugetan waren, das Spiel bestimmten. Bereits nach fünf Minuten hätte auf der digitalen Anzeigetafel durchaus ein 0:1 aufleuchten können. Marc Schröder hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und nach innen gepasst, Rafael Brand kam frei zum Abschluss, scheiterte aus gut acht Metern allerdings an Torhüter Melvin Christian Witte. Es sollte die erste von zahlreichen Glanztaten des Paulianers sein, der sich nach dem Schlusspfiff die Bestnote verdiente hatte und von seinen Mitspielern gefeiert wurde.

    Wenige Minuten später hatten die Oldenburger Pech. Der emsige Linus Schäfer kam zum Abschluss, doch der Ball prallte an den Pfosten (12. Spielminute). Der VfB bestimmte das Spiel deutlich, schnürte den Tabellenletzten regelrecht ein und belohnte sich schließlich mit dem Führungstreffer. Vejkoslav Taritas dribbelte sich durch die Abwehr, nachdem zuvor Nico Mai den Ball auf der linken Seite mit einer Energieleistung erkämpft hatte, und traf zur verdienten Führung (23. Minute).

    Kurz darauf sollte das Spiel für den Torschützen allerdings eine höchst unangenehme Wendung nehmen. Schiedsrichter Pascal Bär, der erstmals in dieser Saison in der Regionalliga eingesetzt wurde, ahndete den ersten etwas robusteren Körpereinsatz des Oldenburgers mit einer diskutablen gelben Karte (30.). Nur fünf Minuten später nahm das Entsetzen auf der VfB-Bank zu, denn erneut zeigte er Unparteiische dem VfB-Torschützen die gelbe Karte. Taritas hatte einen Freistoß schnell ausführen wollen, Bär allerdings das Spiel noch nicht freigegeben. Eine Entscheidung, die sich nachhaltig auf das Spiel auswirken sollte, denn in Unterzahl verloren die Blauen ihre zuvor deutliche Dominanz.

    Dario Fossi reagierte in der Pause mit zwei Wechseln und einer Systemumstellen. Für Rafael Brand und Linus Schäfer kamen Moses Otuali und Leon Deichmann ins Spiel. An dessen Verlauf sollte sich aber vorerst wenig ändern. Der VfB stand jetzt tief, überließ St. Pauli das Spiel und das zog den Ausgleich nach sich. Oleg Scacun nutzte das zu wenig konsequente Verteidigen der VfB-Abwehr und traf mit dem ersten Torschuss seiner Elf zum 1:1 (55.).

    Der nächste Aufreger sollte nicht lange auf sich warten lassen, diesmal auf Seiten der Gastgeber. Julius Grunwald, zuvor schon mit Gelb verwarnt, kassierte ebenfalls die zweite gelbe Karte und wieder wirkte sich der Platzverweis auf das Spiel aus.

    Jetzt zog der VfB das Tempo deutlich an, erhöhte den Druck uns schnürte St. Pauli regelrecht ein. Doch der Führungstreffer wollte einfach nicht fallen. Marc Schröder hatte Pech mit einem Kopfball (66.), Willem Hoffrogge zielte knapp daneben (80.), nachdem zuvor Haron Sabah die mögliche Führung seiner Mannschaft vergeben hatte (77.).

    Mehr hatte St. Pauli offensiv allerdings nicht zu bieten, weil der VfB jetzt aufmerksam agierte, viel Ballbesitz hatte und sich auch von vielen Unterbrechungen nicht aus dem Rhythmus bringen ließ. Angetrieben von den mitgereisten Fans hätten die Oldenburger längst den Führungstreffer erzielt haben müssen, doch mehrfach zeigte Melvin Christian Witte seine Klasse, dann rettete ein Abwehrspieler bei einem Schuss von Hoffrogge auf der Linie (87.) und schließlich schoss Nick Otto über das Tor (87.).

    Am Ende blieb es beim 1:1, das angesichts der zahlreichen Chancen auf Seiten des VfB nicht dazu angetan war, für gute Stimmung zu sorgen. Allen voran Dario Fossi haderte nachvollziehbar mit Entscheidungen des Schiedsrichters und übte nach dem Schlusspfiff entsprechend deutliche Kritik, während St. Paulis Trainer Karsten Neitzel von einem glücklichen Punkt für seine Mannschaft sprach.

    Derweil gab es von den VfB-Fans Applaus für die sichtlich enttäuschte Mannschaft.