„Jule“ trifft zum späten Ausgleich

Freitag, 14. März 2025 · 19:00 UhrRegionalliga Nord, 26. Spieltag

Schiedsrichter: Ole Andreas SchulzLinienrichter: Bela Bendowski, Khaled El-Rifai

Zuschauer: 303

90

VfB Oldenburg punktet beim FC St. Pauli II – Serie hält

Spielbericht vom 15. März 2025

Der Spielbericht wird präsentiert von:

    Norderstedt/fs. Punktgewinn oder zwei Punkte verloren? Objektiv zu beantworten war diese Frage nach dem 2:2 des VfB Oldenburg beim FC St. Pauli II am Freitagabend nicht. Einerseits hatte Julian Boccaccio erst in der Nachspielzeit zum Ausgleich getroffen, andererseits waren die Oldenburger die bessere Mannschaft und dem Sieg deutlich näher, nutzten aber ihre Möglichkeiten nicht effektiv genug.

    Erneut musste Dario Fossi seine Mannschaft umstellen. Marc Schröder konnte aufgrund einer Erkrankung nicht spielen, Leon Deichmann fehlte ebenfalls, so dass die Innenverteidigung vor Torhüter Steven Mensah durch Nico Mai und Ermal Pepshi gebildet wurde.

    Vor 303 Zuschauerinnen und Zuschauern, die nahezu komplett dem VfB die Daumen drückten, erwischten die Jung-Profis einen Start nach Maß. Nach einer Ecke wurde der Ball wieder ins Zentrum gespielt und plötzlich hatte der im weiteren Spielverlauf starke Romeo Aigbekaen laut schreiend Bodenkontakt. Schiedsrichter Ole Andreas Schulz zögerte kurz und sorgte dann mit einem Pfiff und der Entscheidung auf Strafstoß für Entsetzen bei den Blauen.

    Julian Ulbricht trat an und ließ mit Steven Mensah mit einem platzierten Schuss keine Chance (2. Spielminute). Der Rückstand war indes kein Wirkungstreffer, im Gegenteil. Die Oldenburger zeigten sich unbeeindruckt und dominierten das Geschehen in der Folge klar. Das sollte sich schnell auszahlen. Nach einem feinen Pass von Nico Knystock brachte Drilon Demaj den Ball ins Zentrum und Vjekoslav Taritas erzielte den schnellen Ausgleich (7.).

    Der VfB blieb am Drücker, drängte auf die Führung. Immer wieder war es der erneut als Mannschaftskapitän spielende Knystock, der mit klugen Pässen für Spielverlagerungen sorgte und gute Möglichkeiten initiierte. So auch in der 17. Minute. Knystock passte zu Rafael Brand, der mit Tempo an die Grundlinie kam, scharf nach Innen passte, doch weder Taritas noch Demaj kamen kontrolliert zum Abschluss.

    Die Oldenburger kontrollierten das Spiel, St. Pauli fand keine Möglichkeiten, weil die Gäste den Spielaufbau früh störten und ihrerseits immer wieder über die Außenbahnen gefährlich wurden. Doch das Glück war in dieser Phase nicht auf Seiten der Oldenburger, die nach einer knapp halben Stunde einen Handelfmeter forderten, denn Emil Staugaard hatte beim Abwehrversuch für ihren Geschmack regelwidrig geklärt. Schiedsrichter Schulz und sein Assistent war anderer Meinung.

    Nur zwei Minuten später war das anders, zurecht. Aurel Loubongo, zuvor bereits mehrfach gut im Spiel, war beim Dribbling im Strafraum von Peer Julius Mahncke gelegt worden – Elfmeter. Der Gefoult trat selbst an, ließ sich die Chance zur Führung aber entgehen (31.).

    Es sollte noch ärgerlicher werden für den deutlich stärkeren VfB, der aus dem Nichts das 1:2 kassierte. Aigbekaen, bester Akteur der Gastgeber, hatte sich auf der linken Seite gleich gegen drei Oldenburger durchgesetzt und perfekt in den Rückraum gespielt, wo er in Theo Schröder einen dankbaren Abnehmer hatte, der aus kurzer Distanz zum 1:2 einschieben konnte (45.+1.).

    Dario Fossi entschied sich zu einem ersten von letztlich fünf Wechseln und brachte mit Pascal Richter für Aurel Loubongo einen frischen Flügelstürmer. Am Spielverlauf sollte sich anfänglich wenig ändern. Die Oldenburger blieben druckvoll und ärgerten sich erneut, denn wieder verlangten sie einen Handelfmeter und erneut wurde eben dieser nicht gegeben. Kurz danach hatte Adem Podrimaj dann Pech mit einem Kopfball an die Latte (53.).

    Obwohl Dario Fossi mit weiteren Wechseln das Offensivspiel forcierte, verflachte das Spiel zwischenzeitlich ein wenig. Die Schlussoffensive des VfB sollte allerdings noch kommen. Mit Moses Otuali für Drilon Demaj und Patrick Möschl für Willem Hoffrogge (64.) sowie Julian Boccaccio für Drilon Demaj (70.) und schließlich Tom Gaida für Nico Mai (85.) gingen die Blauen voll ins offensive Risiko und das zahlte sich aus. Der VfB erhöhte den Druck, kam durch Otuali gleich zu zwei guten Chancen und hatte erneut Pech, denn Anouar Adam traf nur den Pfosten (86.).

    Angetrieben von den laustarken Fans blieben die Blauen dran, mit Folgen. Nach einem zu kurz abgewehrten Ball konnte Boccaccio abziehen und traf zum hochverdienten 2:2 (90.+.). Der Jubel war natürlich groß, selbst Dario Fossi stürmte zu seinen Spielern, um vor dem Oldenburger Fanblock zu feiern und wurde dafür mit der gelben Karte bestraft.

    Eine solche Konsequenz hätten sich der VfB auch wenige Minuten später gewünscht. Gleich zwei Hamburger blockten einen Freistoß von Boccaccio klar erkennbar mit den Händen, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb zum Frust der Blauen erneut stumm, sehr zum Ärger der Gäste, die sich anschließend bei ihren Fans für die Unterstützung bedankten und jetzt seit zehn Spielen ungeschlagen sind.