Effektive Kieler nehmen Punkte mit
Schiedsrichter: Julian BergmannLinienrichter: Julian Meckfessel, Jan-Niklas van der kamp
Zuschauer: 2.270
VfB scheitert mehrfach frei vor dem Tor
Spielbericht vom 29. September 2024
Der Spielbericht wird präsentiert von:
Oldenburg/fs. „Wir waren heute sehr effizient und nehmen glücklich drei Punkte mit.“ Willi Weiße, Trainer von Holstein Kiel II fasste nach dem Schlusspfiff durchaus treffend zusammen, was sich zuvor über 93 Minuten auf dem Rasen des Marschwegstadions ereignet hatte. In einem umkämpften Spiel unterlag der VfB Oldenburg dem Bundesliga-Nachwuchs mit 0:3 und hatte spürbar Mühe, das Ergebnis zu verarbeiten.
Dass es gegen die spielstarken Schleswig-Holsteiner nicht einfach werden würde, hatte sich bereits im Verlauf der Woche angedeutet und hatte eher wenig mit den Gästen zu tun. Gefühlt täglich hatte sich ein Spieler der Blauen verletzt oder erkrankt abgemeldet, so dass Cheftrainer Dario Fossi am Sonntag gleich drei Spieler aus der U19 für den Kader nominieren musste, obschon die Tags zuvor bereits im Punktspieleinsatz gewesen waren. „Die Niederlage heute tut uns enorm weh und ist bitter, denn wir haben sie nicht verdient“, so Dario Fossi nach dem Spiel.
Der Fußballlehrer haderte zurecht, denn jene elf einsatzfähigen Akteure, die er hatte aufstellen können, zeigten von Beginn an eine fußballerisch gute Leistung und bereits nach sechs Minuten in Führung gehen können. Der Konjunktiv zur Beschreibung des Oldenburger Tuns sollte in der Folgezeit ein stetiger Begleiter bleiben, denn der VfB ließ eine Möglichkeit nach der anderen ungenutzt.
Jener Pass von Pascal Richter auf Vjekoslav Taritas, dessen Schuss zur Ecke abgeblockt wurde, stand symbolisch für das Oldenburger Spiel. Mehrfach tauchten die Blauen teils alleine und frei vor dem Tor der Gäste auf, wie etwa Pascal Richter nach einem grandiosen Solo von der Mittellinie aus (32.), doch immer wieder scheiterten sie am stärksten Kieler, Torhüter Lio Mark Rothenhagen. Eine gute Minute zuvor hatte der flinke Oldenburger den Ballfänger bereits mit einem Distanzschuss zu einer Glanztat genötigt. Es hätte der Ausgleich sein müssen, nachdem Matthew Till Meier die Gäste mit deren erstem Torschuss aus dem Nichts in Führung gebracht hatte (26.).
Der VfB schluckte den Rückstand, drängte weiter nach vorn und hatte mehr Möglichkeiten. Markus Ziereis etwa versuchte es gedankenschnell mit einem Schuss von der Mittellinie aus, weil Rothenhagen zu weit vor dem Tor stand, doch es fehlten die berühmten Zentimeter zum Erfolg (26.).
Dem Oldenburger Konjunktiv begegneten die Kieler mit beeindruckender Effizienz und sie hatten Glück. Eine abgerutschte Flanke von Phil Harres landete drei Minuten vor dem Pausenpfiff zum 0:2 im Tor. Es war der zweite Torschuss der Gäste, die unmittelbar nach dem Wiederanpfiff den nächsten Schreckmoment überstehen mussten.
Rafael Brand tauchte frei vor dem Tor auf, brachte den Ball aber, wie zuvor Pascal Richter, nicht an Lio Mark Rothenhagen vorbei (46.). Nach 55 Minuten brachte Dario Fossi mit Tom Gaida für Louis Hajdinaj einen weiteren Stürmer. Die Blauen wollten den Druck hoch halten und wieder hätte ein Lächeln von Fortuna vielleicht die Wende gebracht. Doch die Glücksgöttin missachtete das Oldenburger Bemühen und Schiedsrichter Julian Bergmann ignorierte ein Kieler Handspiel im Strafraum ebenso (62.), wie ein Foul an Anouar Adam, infolgedessen die Gäste durch den eingewechselten Etienne Sohn auf 0:3 erhöhen konnten (74.).
Es war die Entscheidung in einem Spiel, das auch ganz anders hätte ausgehen können.