Kampf bleibt ohne Belohnung

Mittwoch, 7. August 2024 · 18:30 UhrKrombacher NFV-Pokal

Schiedsrichter: Kevin BehrensLinienrichter: Maximilian Nie-Hoegen, Lennart Kerchen

Zuschauer: 3.866

Aus im Pokal nach Elfmeterschießen

Spielbericht vom 8. August 2024

Der Spielbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Der VfB Oldenburg und das Elfmeterschießen, das ist noch keine harmonische Beziehung. 3.866 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen einen echten Pokalkrimi zwischen den Blauen und Kickers Emden, bei dem die Gäste am Ende jubeln durften.

    Beide Trainer hatten sich überraschend dafür entschieden, den Torhüter zu wechseln. Für den VfB stand erstmals Liam Tiernan zwischen den Pfosten, bei den Kickers durfte der Ex-Oldenburger Moritz Onken ran. Er war einer von sechs ehemaligen VfBern in der Startaufstellung und mit Kai Kaissis hatte auch einer von ihnen die erste Chance. Nach einer zu kurzen Abwehr setzte der überaus motivierte Mittelfeldspieler zum Lupfer an, traf jedoch nicht (6. Spielminute).

    Eine knappe Minute kamen die VfBer, vom Publikum überragend unterstützt, zur ersten Chance. Patrick Möschl war frei durch, zielte jedoch mit seinem strammen Schuss knapp über das Tor. In der Folge entwickelte sich ein Spiel, das weniger von taktischen Finessen als von viel Kampf und noch mehr Emotionen geprägt war. Beide Mannschaften sahen in langen Bällen auf die Spitzen ein probates Mittel, um die Abwehr des Gegners zu knacken. Das klappte nicht immer, gleichwohl wurde es vor beiden Toren brenzlig.

    Tido Steffens etwa versuchte es wuchtig, zielte aber wie Möschl zuvor, über das Tor (13.), während Linus Schäfer auf der anderen Seite Pech hatte. Seinen Drehschuss setzte der junger Oldenburger an den Innenpfosten (20.). Kurz darauf lag der Ball dann im Tor, allerdings im Oldenburger. Pascal Steinwender hatte in bester Torjägermanier aus kurzer Distanz eingeschoben (28.). Auf einen ausgiebigen Torjubel verzichtete der ehemalige Oldenburger, der von seinen Mitspielern natürlich gefeiert wurde.

    In der Folge entwickelte sich ein Spiel, das von vielen Zweikämpfen, Nickligkeiten inklusive, geprägt war, wie etwa einem höchst unschönen Stoß von Julian Stöhr in den Rücken von Markus Ziereis. Torchancen hingegen gab es bis zum Pausenpfiff nicht mehr.

    Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild. Der VfB mühte sich, Druck aufzubauen, scheiterte jedoch immer wieder an der kompakten und aufmerksamen Defensive der Gäste, die ihrerseits über Konter gefährlich werden wollten. Zudem hatten die Oldenburger Pech. Linus Schäfer musste nach 56 Minuten verletzt vom Feld und wurde durch Julian Meier ersetzt.

    Die nächste Torchance hatten schließlich die Kickers. Der eingewechselte Michael Chukwuemeka Igwe platzierte seinen Kopfball aber neben das Tor (61.). Vier Minuten später war für Stöhr dann Schluss. Nach einem Foul an Patrick Möschl kassierte der zuvor bereits mit Gelb verwarnte Emder Gelbrot.

    Die Kickers wackelten allerdings nur ganz kurz und hatten zudem Glück, dass Anouar Adam freistehend das Tor verfehlte (67.). Immerhin, die Blauen machten Druck und versuchten, die nummerische Überlegenheit in Chancen umzusetzen. Tatsächlich allerdings waren es die Emder, die kurz darauf auf 0:2 erhöhten. Liam Tiernan hatte Igwe von den Beinen geholt und Tido Steffens den fälligen Elfmeter sicher verwandelt (75.).

    277 Gästefans feierten ihre Mannschaft bereits siegessicher, doch dafür war es zu früh. Der eingewechselte Nico Knystock hatte den Ball in den Strafraum gebracht und Vekoslav Taritas mit dem Kopf auf 1:2 verkürzt (83.). Jetzt wurde es turbulent. Der VfB drückte, während die Gäste jetzt jede Gelegenheit nutzten, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Schiedsrichter Kevin Behrens ließ das allerdings kalt. Sechs Minuten Nachspielzeit zeigte er an und die sollten Nerven kosten, denn in der 90. Minute traf Julian Meier zum jetzt fraglos verdienten 2:2. Es ging in die Verlängerung.

    Immer mehr rückte jetzt Moritz Onken in den Fokus. Emden fand offensiv kaum noch Möglichkeiten zur Entlastung, die Blauen drängten und das mit Erfolg. Gegen Meier konnte Onken den Rückstand noch vereiteln (97.), gegen Markus Ziereis hingegen war er chancenlos. Das 3:2 löste natürlich eine Stimmungsexplosion aus. Der VfB hatte das Spiel gedreht und war dem Halbfinale ganz nah, hatte die Rechnung aber ohne Fabian Herbst gemacht.

    Der Innenverteidiger war nach einem weiten Ball zur Stelle und traf, technisch perfekt, aus der Drehung zum 3:3 (108.). Elfmeterschießen.

    Das Drama vom Punkt ist schnell erzählt. Dennis Engel verwandelte sicher, Marc Schröder scheiterte an Onken. Weil Tiernan gegen Tim-Justin Dietrich zur Stelle war, blieb es offen. Doch in der Folge trafen Mika Eickhoff und Marvin-Reiner-Wilhelm Eilerts sicher, Julian Meier und Markus Ziereis hingegen scheiterten und der VfB war damit ausgeschieden.

    Das Video zum Spiel