Purer Wille und eiskalt vom Punkt

VfB Oldenburg
VfB Oldenburg
2 : 1
BW Lohne
BW Lohne
Samstag, 18. November 2023 · 14:00 UhrRegionalliga Nord, 17. Spieltag

Schiedsrichter: Jost Steenken (Nordhorn)Linienrichter: Sebastian Lampe (Friesoythe), Marc Lübbers (Haren (Ems)

Zuschauer: 2.859

90

Spielbericht vom 18. November 2023

Der Spielbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Nach 78 Minuten gab es kein Halten mehr. Max Wegner hatte vom Punkt getroffen und damit nicht nur für den stimmungsvollen Höhepunkt gesorgt, sondern auch den Sieg seines VfB Oldenburg gegen Blau Weiß Lohne perfekt gemacht. Gut 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten ein umkämpftes Spiel erlebt, in dem beide Mannschaften mehrfach mit dem Sieg geflirtet hatten.

    Die Oldenburger erwischten vor knapp 3.000 Fans den besseren Start und schnürten die Gäste in deren Hälfte regelrecht ein. Einmal mehr zündete allen voran Aurel Loubongo wiederholt den Turbo und leitete so gute Möglichkeiten seiner Mannschaft ein. Bereits nach neun Minuten hätte es durchaus 1:0 stehen können. Doch Markus „Zier“ Ziereis scheiterte nach einem schönen Zuspiel von Loubongo an Torhüter Marko Dedovic und der sollte nur vier Minuten später erneut seine Klasse zeigen dürfen. Wieder hatte sich Loubongo auf der linken Außenseite durchgesetzt und ins Zentrum gepasst. Ziereis kam zwar frei zum Schuss, aber abermals war Dedovic zur Stelle.

    Es dauerte eine gute Viertelstunde, da wurden die Gäste erstmals gefährlich. Einen Distanzschuss konnte VfB-Torhüter Jhonny Peitzmeier allerdings reaktionsschnell abwehren. Keine Minute später hatte „Peitze“ erneut die Chance, sich auszuzeichnen. Einen Kopfball von Nico Thoben aus kurzer Distanz lenkte der Oldenburger Torhüter mit einer Glanztat über die Latte.

    Die zuvor so deutliche Dominanz des VfB bröckelte in dieser Phase zusehends und es sollte noch schlimmer kommen. Einen Fehler im Spielaufbau nutzte Thorsten Tönnies an alter Wirkungsstätte in bester Abstaubermanier zum 0:1 (18. Spielminute). Ein Schock für den VfB, der einige Minuten brauchte, um wieder Zugriff auf das Spiel zu bekommen.

    Eine knappe halbe Stunde war gespielt, da wurden die Blauen abermals gefährlich. Patrick Möschl hatte von der Grundlinie nach Innen gepasst und Kamer Krasniqi mit einer feinen Direktabnahme abgeschlossen. Doch der Oldenburger hatte Pech, denn sein Schuss klatsche ans Lattenkreuz (29.).

    Der nächste Aufreger sollte noch einige Minuten auf sich warten lassen, sorgte aber für schlechte Laune auf Seiten der Oldenburger. Linus Schäfer war im Strafraum zu Fall gebracht worden, doch Schiedsrichter Jost Steenken ließ weiterspielen.

    Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff das gleiche Bild. Diesmal hatten die Lohner Max Wegner im Strafraum zu Boden geschickt, erneut allerdings gab der Schiedsrichter den aus VfB-Sicht deutlichen Elfmeter nicht. Von dieser Szene abgesehen, ging beim VfB zu Beginn der zweiten Halbzeit spielerisch wenig zusammen. Mehr noch, die Gäste hätten durchaus das 0:2 markieren können, ließen allerdings zwei gute Möglichkeiten liegen und das sollte sich rächen.

    Angetrieben vom einmal mehr großartigen Publikum kämpften sich die Oldenburger ins Spiel zurück und wurden schließlich belohnt. 65 Minuten waren gespielt, da setzte Linus Schäfer zu einem spektakulären Solo an. In Höhe der Mittellinie schnappte er sich den Ball, ließ alle heranrauschenden Gegenspieler regelrecht stehen, dribbelte sich in den Strafraum und als nahezu alle auf seinen finalen Pass warteten, zog Schäfer trocken ab und traf zum verdienten 1:1 ins lange Eck. Ein Tor des Willens.

    Jetzt gab es auch auf den Rängen kein Halten mehr. Die Fans auf beiden Tribünenseiten wollten genauso mehr, wie ihre Mannschaft, die das Spiel jetzt im Griff hatte. „Spielt Fußball“, hatte VfB-Cheftrainer Fuat Kilic zuvor lautstark angemahnt. Genau das war auf dem immer tiefer werdenden Boden zwar schwer, aber auch das richtige Mittel. Mit Tempo wurde der Ball konsequent über die Außenbahnen nach vorne gebracht und das gipfelte schließlich in der Führung.

    Nach einem Foul am kaum zu stoppenden Aurel Loubongo gab es den fälligen Elfmeter. Max Wegner schnappte sich den Ball und traf zur jetzt verdienten Führung für seinen VfB, der in den folgenden Minuten mehrfach die Entscheidung auf dem Fuß hatte. Allen voran Loubongo hätte sich gleich zweimal für seine starke Leistung mit einem Tor belohnen können, scheiterte jedoch am starken Dedovic, der eine höhere Führung verhinderte.

    Am Ende stand ein erkämpfter, aber, wie beide Trainer nach dem Schlusspfiff konstatierten, auch verdienter Sieg der Oldenburger, die seit sieben Spielen ungeschlagen sind und den sechsten Sieg ihrem verletzten Mitspieler Justin Plautz widmeten.

    VfB Oldenburg:
    1 Jhonny Peitzmeier – 17 Patrick Möschl, 20 Marc Schröder, 4 Leon Deichmann, 44 Nico Knystock – 14 Ole Käuper – 13 Linus Schäfer, 10 Kamer Krasniqi, 11 Aurel Loubongo-M`Boungou – 24 Markus Ziereis, 9 Max Wegner
    Trainer: Fuat Kilic

    Eingewechselt:
    64. 3 Marcel Appiah für Ole Käuper, 83. 7 Rafael Brand für Max Wegner, 90+1. 26 Noah Plume für Markus Ziereis, 90+2. 8 Drilon Demaj für Kamer Krasniqi

    TuS BW Lohne: 1 Marko Dedovic – 11 Kai Westerhoff, 18 Theo Janotta, 5 Felix Oevermann – 17 Sandro Heskamp, 16 Jakub Bürkle – 28 Malte Wengerowski, 8 Nico Thoben, 19 Leonard Bredol – 29 Jannik Zahmel, 21 Thorsten Tönnies
    Trainer: Uwe Möhrle

    Eingewechselt: 58. 14 Marc Augé für Jannik Zahmel, 78. 20 Aaron Goldmann für Nico Thoben, 85. 22 Jonas Burke für Sandro Heskamp, 89. 23 Rilind Neziri für Leonard Bredol, 89. 13 Elias Beck für Malte Wengerowski

    Tore: 0:1 Thorsten Tönnies (18.); 1:1 Linus Schäfer (65.); 2:1 Max Wegner (Foulelfmeter, 78.)
    Schiedsrichter: Jost Steenken (Nordhorn) – Assistenten: Sebastian Lampe (Friesoythe), Marc Lübbers (Haren (Ems))

    Zuschauer:innen: 2956 im Marschweg-Stadion
    Gelbe Karten: Max Wegner, Patrick Möschl / Jannik Zahmel