Verstärkung für die Aufstiegsreform

SSV Ulm und RW Ahlen unterstützen Initiative
Artikel vom 17. September 2025
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Oldenburg. Die Initiative Aufstiegsreform 2025 wächst weiter: Mit dem SSV Ulm 1846 und Rot Weiss Ahlen schließen sich zwei weitere Traditionsvereine an. Damit sind nun bereits 47 Klubs aus dem gesamten Bundesgebiet Teil der Bewegung, die für Gerechtigkeit im deutschen Fußball eintritt.
Das Ziel der Initiative ist klar: Das derzeitige Aufstiegssystem an der Schnittstelle zwischen Amateur- und Profifußball muss schnellstmöglich reformiert werden. Künftig sollen alle Regionalligen über einen festen Aufstiegsplatz verfügen – eine Gleichbehandlung, die in den Augen der Vereine längst überfällig ist.
„Die aktuelle Ligenstruktur unterhalb der 3. Liga ist nicht ideal. Wir sind überzeugt, dass es eine Lösung geben kann, die mehr Fairness bringt. Deshalb möchten wir ein Zeichen setzen und haben uns der Initiative angeschlossen. Eine bundesweite Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung der Ligenstruktur begrüßen wir ausdrücklich“, erklärt Markus Thiele, Geschäftsführer des SSV Ulm 1846.
Der Initiative gehören aktuell ein Bundesligist, drei Zweitligisten, neun Drittligisten und 32 Regionalligisten aus allen fünf Staffeln an. Neben dem VFC Plauen aus der NOFV-Oberliga Süd stößt mit Rot Weiss Ahlen nun der zweite Fünftligist und zugleich der erste Verein aus der Oberliga Westfalen hinzu.
Kay Hödtke, Geschäftsführer von Rot Weiss Ahlen, erklärt: „Der Initiative Aufstiegsreform 2025 beizutreten, ist für uns keine Frage, sondern Ausdruck einer klaren Haltung. Rot Weiss Ahlen sieht sich mit seiner Geschichte als festen Bestandteil der deutschen Fußballfamilie. Auch wenn wir derzeit in der Oberliga Westfalen aktiv sind, verfolgen wir das Ziel, bald wieder gegen große Traditionsteams antreten zu können. Voraussetzung dafür sind faire Wettbewerbsbedingungen und einheitliche Strukturen in allen deutschen Ligen. Um das zu erreichen, muss der Status quo schnellstmöglich im Interesse des deutschen Fußballs reformiert werden.“
Mit Ulm, einem ambitionierten Drittligisten, und Ahlen, einem traditionsreichen Oberligisten, zeigt sich: Die Initiative erfährt großen Rückhalt sowohl in der Spitze als auch in der Breite des deutschen Fußballs.
Tommy Haeder, Sprecher der Aufstiegsinitiative und Geschäftsstellenleiter des Chemnitzer FC, erklärt: „Wer im Februar dieses Jahres bei der Gründung der Initiative noch glaubte, dass sich dort ein paar Versprengte aus dem Nordosten zusammengeschlossen haben, muss mit Blick auf die Entwicklungen der vergangenen Monate feststellen: Wir haben einen Nerv getroffen, der Fußballdeutschland bewegt. Es sind all die Klubs, ihre Fanszenen und nicht zuletzt die bundesweite Medienberichterstattung zu verdanken, dass unsere Initiative Kraft, Respekt und Einfluss entwickelt hat – und dass die Verbände und ihre Funktionsträger endlich einen Handlungswillen zur Veränderung zeigen. Ohne diese Öffentlichkeit wäre unsere Überzeugungsarbeit deutlich schwerer gewesen.“
Haeder weiter: „Fakt ist aber auch: Noch ist nichts erreicht, solange keine konkreten Alternativen auf dem Tisch liegen. Deshalb bleiben wir dran, werben weiter um Unterstützer und halten das Tempo hoch. Dass wir ab sofort auf die Solidarität des SSV Ulm und von Rot Weiss Ahlen bauen können, gibt uns zusätzliche Kraft, für die historische Chance zu kämpfen: Gerechtigkeit an der Schnittstelle zwischen Amateur- und Profifußball – ab der Saison 2027/28.“
Der DFB hatte angekündigt, bis spätestens Ende September konkrete Vorschläge für die geplante Arbeitsgruppe vorzulegen. Aus Sicht der Initiative ist es wichtig, dass der Verband den Zeitplan einhält und in den kommenden 14 Tagen die Zusammensetzung, konkrete Zielsetzung und zeitlichen Fahrplan der Arbeitsgruppe benennt. Die Reforminitiative hatte bereits am 1. Juli 2025 einen Vorschlag zur Bildung und Ausgestaltung der Arbeitsgruppe an DFB geschickt.
Für die Reforminitiative mit inzwischen 47 Klubs bleibt das Ziel klar: Unter Leitung des DFB muss die Arbeitsgruppe unverzüglich ihre Arbeit aufnehmen, um in den kommenden Monaten eine tragfähige Reform zu erarbeiten, die im Ergebnis mit einem Beschluss auf einem außerordentlichen DFB-Bundestag ab der Saison 2027/28 umgesetzt werden kann.
Die Initiative selbst hat bereits vor fast vier Wochen einen eigenen Vorschlag an den DFB geschickt – die Grundlage für eine sofortige und konstruktive Diskussion liegt also längst vor. Die Initiative „Aufstiegsreform 2025“ wurde im Februar in Chemnitz von 16 Nordost-Regionalligisten gegründet – als Reaktion auf die seit Jahren bestehende Ungleichbehandlung im Aufstiegssystem. Während manche Meister direkt in die 3. Liga aufsteigen, müssen andere regelmäßig in die Relegation. So wird jährlich mindestens ein Titelträger um den verdienten sportlichen Lohn gebracht, was sportliche Planung, Sponsoren und ganze Regionen benachteiligt.
Neben einem gerechten Aufstiegsrecht fordert die Initiative eine stärkere Wahrnehmung der Regionalliga: als feste 4. Liga, die professionell organisiert die Brücke zum Profifußball bildet. Ein klarer Status, ein neuer Name und einheitliche Aufstiegsregeln sind dabei die Eckpfeiler.
