Dritter mit viel Respekt
VfB Traditionself unterliegt Werder Legenden im Halbfinale
Artikel vom 4. Januar 2025
Der Artikel wird präsentiert von:
Oldenburg/fs. Die Traditionsmannschaft des VfB Oldenburg hat das Hallenturnier um den Cup der Öffentlichen als Dritter beendet. „Wir sind schon zufrieden, auch wenn mehr drin war, gerade im Spiel gegen Bremen“, sagte Michael Richter nach dem Schlusspfiff.
Mit dieser Meinung stand der Teamchef der Blauen nicht allein. Das höchst unglückliche Aus im Halbfinale ärgerte die Blauen, die sich im Turnierverlauf deutlich gesteigert und mit gutem Hallenfußball überzeugt hatten.
Der Auftakt gegen eine Allstars-Mannschaft aus ehemaligen Bundesliga-Spielern brachte einen gewissen Druck mit sich. Zwar traf Patrick „Padda“ Degen nach fünf Minuten zum 1:0 für den VfB, doch die Ex-Profis kamen immer besser ins Spiel und das hatte auch mit Sebastian Mielitz zu tun. Der einstige VfB-Torhüter war ein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft, die nach dem 1:1 immer stärker wurde und den Blauen direkt vier Tore in Folge einschenkte. Zwar konnte Ibrahim „Ibo“ Termin noch auf 2:4 verkürzen, doch mehr war für die Oldenburger in der ausverkauften Arena nicht drin.
Weil die Allstars zuvor gegen Hannover 96 mit 5:3 gewonnen hatten war jetzt auch klar, dass der VfB sein zweites Spiel würde gewinnen müssen, um ins Halbfinale einzuziehen. Während in Gruppe A die sogenannten Werder-Legenden mit einer überaus schwachen Mannschaft des FC St. Pauli und dem ebenfalls eher überschaubar stark besetzten HSV keine Probleme hatten, war in Gruppe B also für Spannung gesorgt.
Für ein erstes Aufatmen auf Seiten der Oldenburger sorgte Nils „Nille“ Laabs mit dem frühen 1:0 nach zwei Minuten, doch Hannover kam durch Ferhat Bikmaz zum schnellen Ausgleich. Er war übrigens neben Mehmet Ari einer von zwei Ex-VfBern im Hannoveraner Trikot. In der Folge entwickelte sich ein spannendes Spiel, in dem die Blauen einige Minuten brauchten, um die richtige Balance aus Risiko und Sicherheit zu finden. Das taten sie dann aber mit Erfolg. Musa Karli traf zum 2:1 und machte damit die Tür zu einem von Spielfreude geprägten Kantersieg auf. Waldemar „Waldi“ Kowalczyk sowie Max Wegner (2) sorgten mit ihren Toren für ein deutliches 5:1 und den Einzug ins Halbfinale.
Durchschnaufen war jetzt angesagt, dachten sich zumindest die Oldenburger, die auf dem kraftraubenden Kunstrasen einige Schweißtropfen vergossen hatten. Doch viel Zeit, um die Kraftreserven aufzutanken, blieb dem VfB nicht. Durchaus überraschend wurde der Spielplan geändert und die Oldenburger mussten im ersten Halbfinale gegen die Werder Legenden ran.
Die Bremer waren der klare Favorit und gingen durch Felix Kroos auch schnell in Führung, doch der VfB kam durch Ibo Temin zum direkten 1:1 und war in der Folge die bessere Mannschaft. Auf Seiten der Legenden verzichtete man sogar bis in die Schlussminuten hinein darauf, Ailton einzusetzen. Der einstige Torjäger hatte in den Spielen zuvor nicht eben durch Lauffreudigkeit überzeugt und das wollten die Grün-Weißen sich diesmal nicht leisten.
Die Fans wurden dennoch bestens unterhalten, wobei sich auf beiden Seiten allen voran die Torhüter auszeichneten. Für den VfB spielten Jannik „Zorro“ Zohrabian und Christian Meyer ein starkes Turnier und auf Seiten der Bremer brillierte Felix Wiedwald vor allem im Halbfinale und brachte die Oldenburger mit starken Paraden zur Verzweiflung. Das Auslassen bester Möglichkeiten sollte sich rächen, denn durchaus überraschend trafen die Grün-Weißen durch Nelson Valdez zum 2:1 und weil die Uhr in der Folge selbst dann nicht mehr angehalten wurde, als Wiedwald den Ball ins Publikum geworfen hatte, platzte der Traum des VfB vom Erreichen des Finales.
Immerhin, im Spiel um Platz drei sollten die Blauen nochmal alles raushauen. Zwar zeigte auch hier der Torhüter, Sascha Kirstein, zahlreiche Paraden und die Hamburger gingen sogar in Führung, doch in der Folge spielte nur noch der VfB, der durch Waldemar Kowalczyk und Max Wegner zu einem viel zu knappen, aber sehr verdienten Sieg kam und somit den Pokal für den dritten Platz entgegennehmen durfte.
Den Turniersieg durften die Werder Legenden bejubeln, die einer sichtlich ausgepowerten Bundesliga-Auswahl im Finale keine Chance ließen und mit 9:3 gewannen. Für die Auswahl traf der beste Spieler des Turniers, Sokrates, gleich dreimal. Mit neun Toren holte er sich außerdem die Trophäe für den besten Torschützen. „Es hat viel Spaß gemacht, wir greifen im nächsten Jahr wieder an“, so Michael Richter, der mit seiner Mannschaft das nächste Mal bei den Ü32-Meisterschaften in Oldenburg am Ball sein wird.