Ein Sieg soll her
VfB Oldenburg erwartet 1. FC Phönix Lübeck - Drei Spiele, noch kein Dreier
Artikel vom 21. November 2024
Der Artikel wird präsentiert von:
Oldenburg/fs. Eines weiß man beim VfB Oldenburg ganz genau. Der sportliche Wettstreit mit dem Fußballern des 1. FC Phönix Lübeck war in der jüngeren Vergangenheit noch selten vergnügungssteuerpflichtig für die Blauen. Dreimal standen sich beide Mannschaften seit dem Wiederaufstieg der selbsternannten Adler gegenüber, einen Sieg durfte der VfB gegen die sportliche Nummer eins aus der Hansestadt noch nicht feiern. Das soll sich jetzt aber ändern.
Die Adler: Der 1. Fußball Club Phönix wurde am 13. Januar 1903 gegründet und stellt deshalb stolz fest, man sei der älteste Fußballverein in der Hansestadt. Tatsächlich waren die Kicker zu Beginn durchaus erfolgreich und galten lange als gute Adresse im norddeutschen Fußball. Doch die Hochzeit endete in den achtziger und neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Lange noch zweitklassig unterwegs, stürzte der Club bis in die Kreisliga ab. Erst vor knapp vier Jahren betraten die „Adler“ erneut die Regionalliga-Bühne und feierten mit dem dritten Platz am Ende der vergangenen Saison ihre bislang beste Platzierung.
Der Rückblick: In der vergangenen Saison spielte Phönix lange oben mit. Am Ende reichte es in der Endabrechnung zum dritten Platz. Ein Erfolg, der nicht unentdeckt geblieben ist, denn obwohl die Mannschaft zuhause zumeist vor weitestgehend leeren Rängen spielen muss, hatten sich die Kicker mit ihren guten Auftritten in die Notizbücher anderer Vereine gespielt. Gleich 14 Spieler haben den Club im Sommer verlassen, darunter auch zahlreiche Leistungsträger. Vjekoslav Taritas und Julian Boccaccio (Meier) etwa kamen zum VfB Oldenburg, Haris Hyseni wechsele zur SV Drochtersen/Assel, Morten Knudsen ging zurück nach Dänemark.
Der Kader: Den Verantwortlichen um Trainer Christiano Dinalo Adigo ist es allerdings erneut gelungen, ein spielstarkes Ensemble zusammenzustellen. Insgesamt 16 Spieler wurden verpflichtet, die meisten von unterklassigen Vereinen, teils auch aus der Jugend. Weil Erfolg allerdings auch nach Erfahrung verlangt, kam mit Fabio Maiolo ein in der Regionalliga bewährter Mittelfeldspieler. Gleiches gilt für Abwehrrecke Sander van Looy, zuletzt beim SV Meppen am Ball.
Tatsächlich kann Adigo nach trotz der vielen Abgänge ein routiniertes Ensemble auf den Rasen stellen, aus der die beiden Innenverteidiger Obinna Iloka und Kevin N’tinka Bonbomba herausragen. Körperlich robust und zweikampfstark gelingt es ihnen, jedem Stürmer den Tag zu vermiesen. Darüber hinaus ist vor allem Iloka auch offensiv ein Faktor. Vier Treffer gehen bereits auf sein Konto.
Im multikulturellen Kader, in dem Spieler aus elf Nationen vereint sind, ist fraglos Johann Berger ein Schlüsselspieler. Der Kapitän zieht im defensiven Mittelfeld die Fäden und gibt den Takt vor. Darüber hinaus besticht er als sicherer Elfmeterschütze, was sieben Treffer bei sieben Versuchen nachhaltig deutlich machen. Bester Torschütze des Tabellensiebten ist derweil Linksaußen Jonathan Stöver, der bereits acht Saisontreffer erzielt hat.
Der Stil: Defensiv kompakt, verstehen es die Adler ihre Gegner immer wieder überfallartig in die Enge zu treiben. Darüber hinaus ist die Mannschaft auch bei Standards sehr gefährlich, was nicht zuletzt den körperlich robusten Innenverteidigern geschuldet ist, die sich durchaus gerne auch im gegnerischen Strafraum tummeln.
Der Saisonverlauf: Einer durchaus überraschenden 0:2-Niederlage bei Blau Weiß Lohne zum Auftakt ließen die Lübecker drei Siege folgen, darunter auch ein 3:1 gegen den VfB Oldenburg. Überhaupt darf der Start in die Serie als gelungen bezeichnet werden, denn die zweite Niederlage gab es erst am 10. Spieltag. In Drochtersen hieß es 2:1 für die Gastgeber.
Um ganz oben mitzumischen, mag es in dieser Saison nicht reichen, gleichwohl sind die Adler dem Kreis der Spitzenmannschaften zuzurechnen. Aktuell sind sie Tabellensiebter. Zu mehr reichte es noch nicht, weil die Mannschaft zuletzt vor allem zuhause Probleme offenbarte und gegen Norderstedt und Lohne nicht punkten konnte.
Auswärts gibt es für den 1. FC Phönix nur Sieg oder Niederlage, denn eine Punkteteilung war auf fremden Plätzen bislang noch nicht dabei. Dafür hingegen beeindruckte die Mannschaft mit dem rekordverdächtigen 9:1-Sieg bei Teutonia Ottensen und einem starken 3:0 beim Kickers Emden.
Die Personalprobleme: Auch die Lübecker sind in personeller Hinsicht nicht frei von Sorgen. Bis zu sechs teils Langzeitverletzte musste Trainer Adigo ersetzen und allen voran der Ausfall des schnelle Leander Fritzsche schmerzt sehr. In der vergangenen Saison erzielte der Angreifer zehn Treffer und bereitete weitere acht Tore vor.
Der VfB: Die Stimmung im Lager der Blauen hat sich nach vier Spielen ohne Niederlage und zuletzt zwei Siegen hintereinander natürlich merklich verbessert. Verantwortlichen wie Spielern ist allerdings klar, dass weitere Siege hermüssen.
In personeller Hinsicht hat sie die Situation zuletzt ein wenig entspannt. Anouar Adam konnte in Ottensen zumindest schon wieder einige Minuten mitkicken, auch Rafael Brand ist wieder im Training. Pascal Richter hofft, dass er bis zum Spiel in Emden wieder im Kader stehen kann und Leon Deichmann hat seine Sperre abgesessen und steht für das Spiel gegen Phönix zur Verfügung.