Ein gezielt verstärkter Titelanwärter

Artikel vom 22. September 2023

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    Oldenburg/fs. Die Bayern waren schon da, Borussia Mönchengladbach und Schalke 04. Es sind klangvolle Namen, die im Kehdinger Stadion am Ball waren und hinterher keine Notwendigkeit sahen, eine Vergnügungssteuer zu entrichten. Eine Erfahrung, die auch der VfB Oldenburg mit schöner Regelmäßigkeit bei seinen Gastspielen bei der SV Drochtersen/Assel gemacht hat, denn einfach war es dort nie. Am Samstag, um 17 Uhr, sind die Blauen im Kehdinger Land erneut gefordert.

    Ausgerechnet jetzt scheint der Mitfavorit seine Form zu finden. Nach einem schwachen Start hat die Mannschaft von Trainer Frithjof Hansen zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen geholt und vor allem Zuhause überzeugt. Dennoch ist der derzeitige 12. Tabellenplatz fraglos eine Enttäuschung, schließlich haben die Verantwortlichen in der Sommertransferperiode eine eingespielte Mannschaft gezielt verstärkt.

    Mit Miguel Fernandes vom SSV Jeddeloh II sowie Eric Gueye von Holstein Kiel II kamen zwei Kicker, die sich in der Regionalliga bereits bewährt hatten. Das nächste Ausrufezeichen setzte man bei der SVDA mit der Verpflichtung von Moritz Göttel. Der Routinier hatte im Trikot der VfV Hildesheim in der vergangenen Saison die Torjägerkrone der Regionalliga gewonnen und galt im Markt als sehr umworben. Entschieden hat der 30-Jährige sich schließlich für Drochtersen, das zudem mit einer weiteren Personalie erneut überregional für Aufsehen sorgen sollte. Matti Steinmann, ein ehemaliger Jugendnationalspieler, der für den Hamburger SV sogar in der Bundesliga am Ball war, wurde ebenfalls davon überzeugt, fortan für D/A zu spielen.

    Viel Routine

    Die Mannschaft um den zweikampf- und kopfballstarken Kapitän Nico von der Reith, der oft das Spiel eröffent, hat ganz sicher das Potenzial, um bei der Meisterschaftsvergabe deutliche Ansprüche anzumelden. Zufall? Kaum, denn es sind weniger die jungen Talente sind, die im Kader den Ton angeben, sondern größtenteils Kicker, die seit Jahren in der Regionalliga ihre Klasse deutlich unter Beweis gestellt haben.

    Das gilt sicher für Torhüter Patrick Siefkes (33), vor dem mit van der Reith (30) und Tjorve Mohr (26) zwei physisch starke Innenverteidiger abräumen. Komplettiert wird eine Viererkette zumeist durch Jannes Elfers (27) links und Arian Khodabakhshian (22) rechts.

    Im zentralen Mittelfeld sorgt der Ex-Oldenburger Dennis Rosin (27) für spielerische Momente, Maximilian Geißen (24) ist mit seiner Lauf- und Zweikampfstärke eher der klassische „Staubsauger“ vor der Abwehr. Er hält Rosin und dessen Nebenmann Marcel Sobotta (26), der durchaus auch als Linksaußen spielen könnte, den Rücken frei. Viel Tempo bringt Eric Gueye (23) auf der linken Seite mit, den rechten Flügel nimmt meist Martin Sattler (24) ein.

    Schmiederer statt Göttel

    Als Zielspieler in der Angriffsmitte agiert mittlerweile Felix Schmiederer (27). Der baumlange Cloppenburger wurde im Winter vom SC Spelle/Venhaus verpflichtet, wo er Tore in Serie erzielt hatte. Aktuell scheint es so, als habe er Routinier Göttel den Rang abgelaufen, denn während Schmiederer bereits drei Tore erzielt hat, ist der Vorjahres-Torschützenkönig noch ohne Treffer. Zu Saisonbeginn noch gesetzt, kam Göttel zuletzt nur als Einwechselspieler zum Zug. Das gilt auch für Matti Steinmann, der nach einer Pause in Kurzeinsätzen herangeführt wird, gegen den VfB aber sicherlich wieder ein Thema sein könnte.

    Angesichts der großen Erfahrung und individuellen Klasse war es durchaus eine Überraschung, dass Drochtersen den Start in die Saison verpatzt hatte. Einem 0:1 beim SV Meppen zum Auftakt folgten ein 0:0 gegen Weiche Flensburg und ein 1:1 beim Hamburger SV II sowie eine überraschende 1:3-Niederlage gegen Eintracht Norderstedt, ehe mit einem 0:6 bei Teutonia Ottensen der Tiefpunkt erreicht wurde. Seitdem allerdings ist ein Formanstieg deutlich. Spelle wurde 3:1 bezwungen, gegen Holstein Kiel hieß es 2:1 und beim Bremer SV holten die Kehdinger mit einem 1:1 immerhin einen Punkt.

    Personelle Sorgen

    Die Aufgabe für den VfB ist am Samstag also eine überaus schwierige und das hat nicht allein mit dem Gegner zu tun. Die Gruppe, die Cheftrainer Fuat Kilic in den ersten Trainingseinheiten im Stavermann-Sportpark begrüßen durfte, war überschaubar und nicht viel größer als jene, die sich bei den Physiotherapeuten der Blauen abwechselten. Es bleibt deshalb abzuwarten, wie die Aufstellung der Oldenburger am Samstag aussehen wird.

    Kilic bringt Spaß zurück

    Immerhin, nach zuvor 5 Spielen in 15 Tagen und den daraus resultierenden „englischen Wochen“ konnte man beim VfB in dieser Woche endlich einmal durchtrainieren und die doch deutlich beanspruchten Kraftreserven auffüllen. Deutlich wurde darüber hinaus, dass auf dem Trainingsplatz, trotz anspruchsvoller Einheiten, die gute Laune ihren Platz gefunden hatte. „Fußball muss Spaß machen“, sagt Fuat Kilic und diesen Spaß hat er seiner Mannschaft sichtbar vermittelt.

    Große Unterstützung

    Spaß wollen auch die Fans des VfB Oldenburg haben. Zwischen 150 und 200 werden am Samstagabend dabei sein und ihre Mannschaft gewohnt lautstark unterstützen. Alle Auswärtsinformationen findet ihr hier:

    https://vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen/