Hinspiel ist Warnung und Motivation

Artikel vom 29. Februar 2024

Der Vorbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Wenn der VfB Oldenburg in dieser Saison ein Spiel wiederholen dürfte, der erste Wettstreit mit dem FC Eintracht Norderstedt wäre sicher in der ganz engen Auswahl. 45 Minuten lang war es eine ordentliche Vorstellung der Blau-Weißen. Torlos ging es in die Kabine. Was allerdings nach dem Seitentausch folgte, geriert zum sportlichen Albtraum. Der VfB unterlag 0:5. Ein Ergebnis, das für das Rückspiel am Sonntag, 3. März, um 14 Uhr, Warnung, aber auch Motivation sein sollte.

    Der Kantersieg gegen unsere Blauen für die Eintracht rückblickend allerdings einer der wenigen Lichtblicke, denn seitdem hat der Club aus Schleswig-Holstein nur noch zwei Siege feiern dürfen, ist in der Tabelle auf den 12. Platz abgerutscht und auch der Trainer wurde gewechselt. Olufemi Smith, seit 2019 für Norderstedt tätig, der immerhin 1,6 Punkte im Schnitt geholt hatte, musste nach einem 0:5 beim Eimsbütteler TV gehen. Max Krause, zuvor Co-Trainer, übernahm die Verantwortung und hat in Marvin Ebbers einen ehemaligen Profi als Assistenten an seiner Seite.

    In den Ergebnissen hat sich der Trainerwechsel indes noch nicht nachhaltig ausgezahlt. Aus neun Spielen holte Krause mit seiner Mannschaft 0,78 Punkte im Schnitt, durfte sich über zwei Siege, ein 3:2 gegen den St. Pauli II sowie ein 3:1 bei Kilia Kiel, und ein Unentschieden beim 2:2 gegen den SSV Jeddeloh II freuen. Vielleicht wären es einige Zähler mehr geworden, hätte nicht auch Norderstedt unter dem Wetter zu leiden. In diesem Jahr konnte die Mannschaft erst zwei Pflichtspiele bestreiten, unterlag gegen den SV Drochtersen/Assel mit 0:1 und bei Holstein Kiel II mit 0:4. Die Spiele gegen Weiche Flensburg und den Bremer SV wurden abgesagt.

    Dass im Angriff zuletzt gleich zweimal die Null stand, könnte auch mit dem Abgang von Nick Gutmann zu tun haben. Der 27-jährige Rechtsaußen, bis dahin mit neun Treffern bester Torschütze seiner Mannschaft, wechselte in der Winterpause zu Teutonia Ottensen. Zwar holte die Eintracht vor wenigen Wochen mit Eric Gueye von Holstein Kiel II einen schnellen Offensivkicker dazu, doch die Hoffnungen im Angriff ruhen in erster Linie auf Kevin Prinz von Anhalt, der bislang achtmal getroffen hat.

    Vor Torhüter Arne Exner verteidigen die Gäste des VfB zumeist mit einer Viererkette, die mehrheitlich von Juri Marxen, Moritz Frahm, Saibo Ibraimo und Florian Meier oder Dane Kummerfeld gebildet wird. Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Norderstedter Eintracht ist im zentralen defensiven Mittelfeld allerdings Ersin Zehir. Vier Tore und drei Vorlagen gehen auf sein Konto. Im Marschwegstadion wird er jedoch fehlen, da er aufgrund der fünften gelben Karte gesperrt ist.

    Verzichten müssen die Gäste auch auf ihren offensiven Lenker, Jonas Behounek. Elf Tore hat er bereits vorbereitet, sich jetzt aber eine Verletzung zugezogen, die eine Pause erfordert. Gut möglich, dass neben Philipp Koch und Marc Bülter jetzt Manuel Brendel den Spielgestalter geben wird. In einem Testspiel in dieser Woche hat die Eintracht gegen Hamburg-Ligist Victoria Hamburg mit 5:0 gewonnen. Überragender Akteur war dabei Manuel Brendel, der zwei Treffer erzielte und ein weiteres Tor vorbereitete. Bereits nach 45 Minuten hieß es 4:0 für den Regionalligisten, der dem Oberligisten klar überlegen war.

    Offensiv führt an Mittelstürmer Kevin Prinz von Anhalt kein Weg vorbei. Er agiert zentral, während auf den Außenbahnenregelmäßig Nils Brüning und Nick Selutin spielen. Eric Gueye wäre hier allerdings auch eine spielstarke Alternative.

    Der VfB trifft auf einen erfahrenen Gegner, der zwar noch seine Form sucht, aber im Hinspiel schmerzlich deutlich gemacht hat, welches Potenzial er abrufen kann. Die Mannschaft verteidigt kompakt, schaltet schnell um und ist gerade auswärts gefährlich. 21 ihrer 39 Treffer haben die Norderstedter in fremden Stadien erzielt und sie werden sich auch in Oldenburg sicher nicht verstecken.

    Der VfB Oldenburg wird aber fraglos nichts unversucht lassen, um sich für jene 45 Minuten aus dem Hinspiel zu revanchieren, die man liebend gerne nochmal neu anpfeifen möchte. Dazu beitragen könnte vermutlich beinahe der komplette Kader. Das Getummel im Training dieser Woche war groß. Max Wegner, zuletzt angeschlagen, ist wieder fit. Allein Justin Plautz ist noch nicht wieder im Mannschaftstraining, hat aber täglich intensive Laufeinheiten absolviert und will natürlich in dieser Saison nochmal im Marschwegstadion am Ball sein.

    Das Spiel an diesem Sonntag wird um 14 Uhr angepfiffen. Die Stadiontore öffnen um 13 Uhr, die erste Kasse um 12.30 Uhr. Der VfB hofft auf einmal mehr lautstarke Unterstützung.