VfB punktet in Drochtersen

Chancen hüben wie drüben, Einsatz, Leidenschaft, aber kein Sieger. 1:1 trennten sich die SV Drochtersen/Assel und der VfB Oldenburg. Ein Ergebnis, das dem Spielverlauf durchaus entsprach, wenngleich vor 879 Zuschauerinnen und Zuschauern am frühen Samstagabend für beide Mannschaften mehr möglich war.

„Das wird noch ein ganz wichtiger Punkt für uns“, sagte Fuat Kilic nach dem Abpfiff. Der neue alte Cheftrainer des VfB Oldenburg hatte seine Mannschaft in einer 4-3-3-Formation aufgeboten und im Vergleich zur Vorwoche auch personell verändert. So kehrten Marcel Appiah und Linus Schäfer in die Startformation zurück.

Auch die Gastgeber hatten sich für eine neue Startformation entschieden. Moritz Göttel stand an Stelle von Felix Schmiederer wieder in der Angriffsmitte und auch Ex-Bundesligakicker Matti Steinmann durfte von Beginn an ran. Vor allem die Rückkehr von Göttel, dem Torschützenkönig der Vorsaison, sollte sich als richtig erweisen. Der bullige Angreifer wurde immer wieder gesucht und beschäftigte die Oldenburger Innenverteidiger konsequent. Mehr noch, denn nach 22 Minuten erzielte der 30-Jährige mit seinem ersten Saisontreffer die Führung für Drochtersen.

Die Gastgeber hatten mehr vom Spiel, doch von der optischen Überlegenheit abgesehen, kam wenig Zählbares dabei heraus. So dauerte es bis zur 20. Minute, ehe VfB-Torhüter Jhonny Peitzmeier erstmals gefordert wurde. Arian Kodabakhshian hatte aus der Distanz abgezogen, Peitzmeier aber war zur Stelle.

Zwei Minuten später war dann allerdings auch der starke Oldenburger Torhüter machtlos. Immerhin, die Blauen kamen nach dem Rückstand deutlich besser ins Spiel, drängten Drochtersen jetzt vermehrt in deren Hälfte und kamen zu ersten Abschlüssen. Es dauerte allerdings bis zur 42. Minute, ehe der Ball erneut im Tor lag. Nach einer abgewehrten Ecke kam der Ball erneut in den Strafraum und Marc Schröder schraubte sich in die Höhe und traf mit dem Kopf zum 1:1.

Natürlich hofften die gut 150 sangesfreudigen Oldenburgerinnen und Oldenburger, die ihre Mannschaft lautstark unterstützten, dass der VfB nach dem Ausgleich den Druck noch weiter erhöhen würde. Tatsächlich war das Gegenteil der Fall. Drochtersen kam deutlich schwungvoller aus der Kabine und schnürte die Blauen regelrecht ein. Innerhalb von gut zehn Minuten hätte Drochtersen das Ergebnis deutlich positiv gestalten können, doch allen voran Jhonny Peitzmeier hatte etwas dagegen und konnte sich zudem auf leidenschaftlich verteidigende Mitspieler verlassen. Göttel, Elfers und Sobotta hatten die Führung auf dem Fuß, doch es hieß weiter 1:1 und nach einer guten Stunde konnte der VfB sich immer mehr befreien und endlich wieder selbst offensive Akzente setzen.

Der VfB, bei dem zur Halbzeit schon Drilon Demaj für den angeschlagenen Linus Schäfer gekommen war, hatte durch Patrick Möschl sogar die Chance zum 1:2. Der Österreicher scheiterte jedoch an Torhüter Patrick Siefkes (60.). Die Szene sollte die stärkste Phase des VfB einläuten, der sich vom Druck der Gastgeber befreien und wieder deutlich offensiver werden konnte. Mehr noch, die Blauen erspielten sich ihrerseits jetzt gute Möglichkeiten.

Fuat Kilic hatte personell mehrfach reagiert und im Spielverlauf mit Leon Deichmann, Max Wegner, Phil Sarrasch und schließlich noch Pascal Richter frische Kräfte gebracht und vor allem das Tempo erhöht. Allen voran Wegner (78.) und Demaj (79.) verpassten das 1:2. Zudem setzte sich Sarrasch auf der linken Seite mehrfach durch, wurde beim Abschluss jedoch gleich zweimal geblockt. Den Schlusspunkt setzte schließlich Wegner, der von Richter in Szene gesetzt, erneut an Siefkes scheiterte (93.).