Endlich wieder ein Auswärtssieg

Bremen/fs. Fast viereinhalb Monate mussten die Fans des VfB Oldenburg darauf warten. Am 13. Mai hatten die Blauen letztmals auswärts gewonnen. 3:1 beim SV Waldhof Mannheim. An diesem Sonntag war es endlich wieder so weit. Durch eine leidenschaftliche Leistung sicherten sich die Oldenburger beim Bremer SV einen verdienten 2:0-Sieg und feierten diesen ausgelassen mit ihren Fans.

Der Oldenburger Kader hätte in weiten Teilen durchaus zum Thema „Jugend forscht“ gepasst. Gleich vier Spieler aus der aktuellen U19 mussten aufgrund zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle auf der Bank Platz nehmen. Das tat der guten Stimmung auf Seiten des VfB aber keinen Abbruch und die wiederum, sollte sich mit dem Anpfiff auch auf dem Rasen widerspiegeln.

Im altehrwürdigen Panzenbergstadion, das sein 60-jähriges Jubiläum feierte, war der Gästeblock bereits deutlich vor dem Anpfiff ausverkauft und deshalb überraschte es nicht, dass die Blauen unter den fast 1.600 Fans auf den Rängen deutlich tonangebend waren. Eben das galt dann auch für das Geschehen auf dem Rasen. Der VfB, bei dem Nico Knystock im zentralen Mittelfeld agierte und Pascal Richter als linker Verteidiger spielte, fand gut ins Spiel und kam in der 13. Minute zur ersten Chance. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke von Kamer Krasniqi hatte Patrick Möschl aus der Distanz abgezogen, das Tor aber knapp verfehlt.

Die Gäste hatten mehr vom Spiel, ohne bereits jetzt zwingend zu größeren Chancen zu kommen. Dennoch ging es emotional zu, etwa in der 24. Minute. Pascal Richter war im Strafraum in die Zange genommen worden, der mögliche Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Daniel Piotrowski blieb aber aus. Überhaupt ließ der Unparteiische viel laufen, so dass sich eine umkämpfte Begegnung entwickelte.

Die Oldenburger standen gegen eine der stärksten Heimmannschaften der Liga defensiv sehr sicher, was nicht zuletzt der konsequenten Zweikampfführung von Noah Plume und Leon Deichmann geschuldet war, die das Zentrum für alle Bremer Bemühungen abriegelten. Vor allem BSV-Torjäger Herdi Bukusu kam nur selten in aussichtsreiche Positionen.

Anders der VfB, der mit Max Wegner, Markus Ziereis und Aurel Loubongo drei sehr agile Angreifer aufgeboten hatte, die sich für keinen Meter zu schade waren. Mit seinem Tempo sorgte Loubongo wiederholt für Gefahr im BSV-Strafraum und hätte gleich zweimal das 0:1 erzielen können. Doch in der 27. Minute zielte er nach einem Konter ebenso vorbei, wie zwei Minuten später. Perfekt in Szene gesetzt, tauchte Loubongo frei vor Torhüter Malte Seemann auf, schoss jedoch über das Tor.

Der VfB blieb dran, war erkennbar darum bemüht, den Druck hochzuhalten und hatte weitere Chancen. Ein Kopfball von Kamer Krasniqi wurde jedoch ebenso zur Beute von Malte Seemann (41. Minute), wie ein Freistoß von Christopher Buchtmann (44.) und als der Bremer Torhüter doch geschlagen war, konnte Jan-Luca Warm einen Schuss von Loubongo kurz vor der Linie klären.

Nach dem Seitentausch hatte es kurzzeitig den Anschein, als kämen die Bremer besser ins Spiel, wenngleich die Gastgeber sich auch in dieser Phase keine klaren Torchancen erspielen konnten. Anders die Oldenburger, die nach einer guten Stunde erneut ganz dicht dran waren, am 0:1. Nach Zuspiel von Kamer Krasniqi scheiterte Max Wegner jedoch am Außenpfosten, gute zehn Minuten später lupfte Markus Ziereis den Ball über das Tor.

Der VfB stand sicher, spielte immer wieder mit Tempo nach vorne, was sich dann endlich auszahlen sollte. In der 76. Minute war Aurel Loubongo erneut zu schnell für seine Gegenspieler und diesmal auch für Torhüter Malte Seemann, der den Oldenburger regelwidrig zu Fall brachte. Schiedsrichter Piotrowski zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Max Wegner schnappte sich den Ball und traf sicher zum 0:1.

Die Erleichterung der Blauen dürfte bis nach Oldenburger spürbar gewesen sein und sollte noch zunehmen. Denn in der 85. Minute spielte der VfB einen Konter perfekt aus. Der eingewechselte Louis Hajdinaj, zwei Minuten zuvor für Markus Ziereis ins Spiel gekommen, guckte Malte Seemann aus und schoss passgenau ins lange Eck, um sich unmittelbar unter einer Traube von Mitspielern wiederzufinden.

Die Gastgeber warfen in der Schlussphase zwar alles nach vorn, doch mehr als ein Kopfball durch Bjarne Kasper sprang dabei nicht mehr heraus. Am Ende durften die Oldenburger deshalb den so sehr herbeigesehnten Auswärtssieg feiern.

Bremer SV: 1 Malte Seemann – 27 Jan-Luca Warm, 34 Ziad Ouled-Haj-M`hand, 28 Justin Sauermilch – 26 Mamadou Diop, 32 Bjarne Kasper, 24 Mats Kaiser, 19 Muzaffer Can Degirmenci – 9 Herdi Bukusu – 7 Fritz Kleiner, 21 Jan Rabens
Trainer: Sebastian Kmiec
Eingewechselt: 33. 5 Dylan Burke für Jan Rabens, 67. 11 Sadrak Kalemba Nankishi für Mamadou Diop, 67. 20 Ninte Nater Carungal für Fritz Kleiner

VfB Oldenburg: 1 Jhonny Peitzmeier – 17 Patrick Möschl, 26 Noah Plume, 4 Leon Deichmann, 44 Nico Knystock – 18 Pascal Richter, 10 Kamer Krasniqi, 6 Christopher Buchtmann, 11 Aurel Loubongo-M`Boungou – 24 Markus Ziereis, 9 Max Wegner
Trainer: Fuat Kilic
Eingewechselt: 76. 23 Phil Sarrasch für Nico Knystock, 83. 40 Louis Hajdinaj für Markus Ziereis, 87. 22 Elijah Müller für Kamer Krasniqi, 90+3. 41 Ben Ostermann für Max Wegner

Tore: 0:1 Max Wegner (Strafstoß, 80.); 0:2 Louis Hajdinaj (85.)
Schiedsrichter: Daniel Piotrowski (Buchholz) – Assistenten: Bastian Grimmelmann (Etelsen), Sören Thalau (Ahnsbeck)
Zuschauer:innen: 1585 im Stadion am Panzenberg
Gelbe Karte(n): Ziad Ouled-Haj-M`hand, Mamadou Diop / Christopher Buchtmann